Bunker Valentin und Rathaus

Der Dienstag begann schon sehr früh. Um 7.40 Uhr war bereits treffen an der Haltestelle Kattenturm-Mitte und da die meisten am Tag zuvor noch sehr lange auf dem Freimarkt waren, stellte das eine große Herausforderung dar. Nicht zuletzt, weil einige unserer Gäste ein nicht so ausgeprägtes Zeitgefühl haben und sehr schwer aus dem Bett kommen 🙂 Mit etwas Verspätung sind wir dann zum Bahnhof gefahren und dort angekommen, hatten wir noch Zeit, um etwas zu frühstücken. Um zum Bunker Valentin, der an diesem Tag auf den Tagespunkten stand, zu kommen, haben wir alle öffentlichen Verkehrsmittel benutzt. Zuerst die Straßenbahn, dann den Zug und zuletzt noch den Bus. Es war also eine sehr lange Reise, bei der die Israelis eine weitere „Attraktion“ von Deutschland kennenlernen durften. Nämlich die Verspätung der Deutschen Bahn. Nach gefühlten 3.000 Jahren sind wir schließlich beim Bunker Valentin angekommen. Dort hatten wir dann eine englisch-sprachige Führung, die komplett rund um den Bunker ging. Wir haben in diesem Ausflug sehr viel dazugelernt, z.B. das der Bunker gar nicht gebaut wurde, um Menschenleben zu retten, sondern um U-Boote zu bauen. Zudem haben wir uns auch gewundert, warum der Bunker über der Erde ist und nicht versteckt im Untergrund, unter der Erde. Das hat den Grund, das es quasi unmöglich war, so große und schwere U-Boote unter der Erde zu bauen. Das Hauptthema der Führung war Zwangsarbeit, denn der Bunker Valentin wurde von Gefangenen gebaut, die vor allem aus Neuengamme kamen. Im Konzentrationslager Neuengamme waren wir einen Tag zuvor. Die Gefangenen mussten den Bunker unter sehr schlimmen Bedingungen bauen. Sie hatten kaum Essen und mussten 12 Stunden oder noch mehr am Stück schwere körperliche Arbeit leisten. Deshalb waren die Gefangenen schon nach wenigen Wochen sehr erschöpft, abgemagert und krank. Wenn dies der Fall war, wurden sie mitunter zurück nach Neuengamme geschickt, um „ausgetauscht“ zu werden.

Nachdem wir den Bunker besichtigt hatten, sind wir mit Bus, Zug und Bahn zum Marktplatz in Bremen gefahren. Rathaus und Bremische Bürgerschaft befinden sich hier in unmittelbarer Nähe. Denn nun stand im Rathaus eine englisch-sprachige Führung durch Frau Leibing an, die uns durch die wichtigsten Räumlichkeiten dieses historischen Gebäudes führte. Obere Rathaushalle, Kaminsaal, Festsaal durften wir besichtigen und sogar einen Blick in die Güldenkammer konnten wir werfen.


Nach dieser ca. einstündigen, spannenden Führung sind wir gegenüber in das Haus der Bürgerschaft gewechselt. Hier begrüßte uns nun der amtierende Bürgerschaftspräsident Frank Imhoff mit ein paar einführenden Worten und einem Getränkeempfang sehr herzlich. Das anschließende Gespräch mit ihm lief dann wie ein Interview ab. Wir haben ihm viele Fragen stellen dürfen, die seinerseits ausführlich beantwortet wurden. Herr Imhoff erwähnte dann auch, dass er im November nach Haifa kommen würde, um dort die Partnerstadt Bremen zu vertreten und Gespräche zu führen. Im Übrigen war die Bürgerschaft kaum wieder zu erkennen, da sie derzeit eine riesige Baustelle darstellt.
Im Anschluss daran hatten wir für den restlichen Tag keine weiteren offiziellen Termine, der restliche Tag war also für uns Freizeit. Ein Großteil unserer Gruppe ist ins Viertel gefahren, um etwas zu essen. Danach haben wir alle zusammen Lasertag gespielt. Anschließend blieb noch genug Zeit, um erneut über den Freimark zu bummeln. Schmalzkuchen, gebrannte Mandeln, Erdbeersticks mit Schokolade und natürlich Liebesäpfel wurden probiert. Die krassesten Achterbahnen und verschiedene andere Fahrgeschäfte haben einige von uns ebenfalls getestet. Den vorletzten Abend haben wir somit richtig genossen.

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